Treppenlifte

Treppenlifte im Eigenheim – Ratgeber für den Kauf

Ein Treppenlift im Eigenheim ist weit mehr als nur ein technisches Hilfsmittel – er bedeutet Selbstständigkeit, Sicherheit und Lebensqualität im eigenen Zuhause. Gerade im Alter oder bei eingeschränkter Mobilität stellt eine Treppe oft ein Hindernis dar, das den Alltag erheblich erschwert. Ein passender Treppenlift kann hier gezielt Abhilfe schaffen. Doch bei der Vielzahl an Anbietern, Modellen und Finanzierungsmöglichkeiten ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten von Treppenliften es gibt, worauf Sie beim Kauf achten sollten, welche Anbieter sich bewährt haben und wie sich die Anschaffung finanzieren lässt – verständlich, praxisnah und mit Blick auf den deutschen Markt.



Überblick: Arten von Treppenliften und passende Treppenformen

Sitzlifte: Der Sitzlift ist der Klassiker unter den Treppenliften. Er besteht aus einem motorisierten Sitz, der entlang einer Schiene die Treppe hinauf- und hinabfährt. Sitzlifte eignen sich für Personen, die zwar in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, aber selbstständig sitzen und aufstehen können. Es gibt Ausführungen für gerade Treppen und Kurventreppen. Für gerade Treppen sind die Schienen oft vorgefertigt und kostengünstiger, während kurvige oder gewundene Treppen (Wendeltreppen) individuelle Schienen erfordern, die exakt an den Treppenverlauf angepasst werden. Moderne Sitzlifte lassen sich zusammenklappen (Sitz, Armlehnen und Fußstütze), damit die Treppe bei Nichtbenutzung weiter begehbar bleibt. Variationen des Sitzlifts sind Stehlifte, bei denen der Nutzer auf einer kleinen Plattform steht oder sich anlehnt, anstatt zu sitzen – das ist z.B. sinnvoll, wenn die Knie nicht gebeugt werden können oder die Treppe sehr schmal ist. Sitz- und Stehlifte können im Innenbereich installiert werden und sind auch als Außenlifte für Treppen im Freien erhältlich (diese sind wetterfest konstruiert).

Plattformlifte: Ein Plattformlift (oft auch Rollstuhllift genannt) transportiert den Nutzer auf einer Plattform anstelle eines Sitzes. Diese Liftart ist speziell für Rollstuhlfahrer oder Personen mit Rollator gedacht, da kein Umsteigen erforderlich ist – man fährt mitsamt Rollstuhl direkt auf die Plattform. Der Plattformlift fährt entlang eines Schienensystems wie ein Sitzlift die Treppe hoch. Gerade Treppen können mit einer Standard-Plattform ausgestattet werden, für Kurventreppen gibt es Plattformlifte mit maßgefertigten Schienen, ähnlich wie bei den Sitzliften. Wichtig ist genügend Platz: Plattformlifte benötigen eine relativ breite Treppe (meist mindestens ca. 80–100 cm), da die Plattform samt Rollstuhl Platz haben muss. Bei Nichtgebrauch kann die Plattform hochgeklappt werden, um Raum zu sparen. Plattformlifte sind universell innen wie außen einsetzbar, allerdings aufwändiger und teurer als Sitzlifte aufgrund ihrer Größe und Tragfähigkeit.

Hublifte: Ein Hublift (Hebelift) ist kein Treppenlift im klassischen Sinne auf einer Treppe, sondern eher eine kleine Hebebühne. Er überwindet Höhenunterschiede vertikal auf kurzer Distanz – typischerweise bis zu einigen Metern, etwa für ein paar Stufen am Hauseingang oder eine Terrasse. Der Nutzer fährt mit dem Rollstuhl oder stehend auf eine Plattform, die dann wie ein Aufzug nach oben fährt. Hublifte eignen sich besonders für Rollstuhlfahrer, wenn z.B. wenige Treppenstufen überwunden werden müssen und kein längeres Schienensystem installiert werden soll. Sie werden oft im Außenbereich an Eingangstreppen oder Innen im Split-Level-Bereich verwendet. Für einen Hublift braucht man ausreichenden Platz neben der Treppe für die Plattform und den mechanischen Arm oder Schacht. Vorteil: Ein Hublift kann mehrere Personen oder einen Rollstuhl tragen und ist robust. Nachteil: Die Hubhöhe ist begrenzt (häufig 1 bis 3 m), und es ist eine Baugenehmigung nötig, wenn fest im Gebäude installiert (ähnlich einem Mini-Aufzug).

Weitere Lösungen: Neben den oben genannten Hauptarten gibt es noch Homelifte bzw. Senkrechtlifte (kleine Aufzugsysteme für Privathäuser, die über mehrere Etagen in einem Schacht oder durch die Decke fahren – deutlich teurer und aufwändiger als Treppenlifte) sowie mobile Treppensteiger oder Treppenraupen (mobile Geräte, an denen ein Rollstuhl angeschnallt oder ein Sitz montiert ist und die von einer Begleitperson Stufe für Stufe bewegt werden – eher für vorübergehende Einsätze). Diese Alternativen kommen zum Einsatz, wenn ein fester Treppenlift nicht infrage kommt. In den meisten Eigenheimen lässt sich jedoch ein klassischer Sitz- oder Plattformlift installieren, selbst bei engen oder gewendelten Treppen, sofern die baulichen Gegebenheiten (Tragfähigkeit der Treppe/Wand, genügend Platz am Ein- und Ausstieg) gegeben sind. Fachfirmen prüfen die Machbarkeit vor Ort und empfehlen den passenden Lifttyp für gerade, kurvige oder Wendeltreppen.

Wichtige Treppenlift-Anbieter in Deutschland

Auf dem deutschen Markt gibt es zahlreiche Anbieter und Hersteller von Treppenliften. Hier ein Überblick über einige der bekanntesten Firmen und ihre Schwerpunkte:

ThyssenKrupp Home Solutions (TK Home Solutions)

Dieser Anbieter ging aus dem Industriekonzern Thyssenkrupp hervor und hat jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Treppenlifte. TK Home Solutions (früher Thyssenkrupp Encasa) produziert hochwertige Sitz- und Plattformlifte für gerade und kurvige Treppen sowie Außenlifte. Das Unternehmen unterhält ein eigenes „Treppenlift-Kompetenzzentrum“ und fertigt viele Komponenten selbst – bekannt ist z.B. das Modell „Flow“ für kurvige Treppen, das durch einen drehbaren Sitz auch sehr enge Wendeltreppen meistern kann. TK Home Solutions legt Wert auf moderne Technik und Design: Ihre Treppenlifte wurden bereits mit Design-Preisen ausgezeichnet, und es gibt viele Ausstattungsvarianten (verschiedene Sitzdesigns, Farben und Extras wie automatisches Schwenken des Sitzes oder Fußstützenbeleuchtung für mehr Sicherheit). Das Unternehmen bietet deutschlandweit Beratung und Montage durch eigene Fachberater. Als großer Hersteller steht TK für deutsche Ingenieurkunst und Sicherheit; im Vergleich wird aber auch berichtet, dass die Preise eher im oberen Segment liegen.

Lifta

Lifta ist Marktführer in Deutschland mit über 40 Jahren Erfahrung (gegründet 1977 in Köln). Das Unternehmen hat ein dichtes Servicenetz und verfügt über hunderte Fachberater bundesweit. Lifta zeichnet sich durch eine sehr breite Produktpalette aus: Es werden verschiedene Sitzlift-Modelle (für gerade und kurvige Treppen) angeboten, dazu auch Plattformlifte und Hublifte. Lifta arbeitet mit renommierten Herstellern zusammen – die Lifta-Treppenlifte werden speziell für den Kunden maßgefertigt (Schienensystem nach Maß) und unter eigenem Markennamen vertrieben. Besonderen Wert legt Lifta auf Service: Beratungstermine sind kurzfristig verfügbar, die Montage erfolgt fachgerecht oft innerhalb nur eines Tages, und es gibt ein umfangreiches Wartungs- und Kundendienstangebot. Lifta bietet vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten (Polsterfarben, Schienenfarben, Sondermaße) und sogar Mietmodelle: Neben dem Kauf kann man bei Lifta viele Modelle auch mieten, was für kurzfristigen Bedarf interessant ist. Lifta hat einen sehr guten Ruf hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte – Kundenbewertungen loben meist die kompetente Beratung und Montage. Preislich liegen Lifta-Lifte allerdings tendenziell etwas höher; das Unternehmen positioniert sich im Premium-Segment mit hoher Qualität „Made in Europe“. Lifta gehört zur Liftstar-Gruppe, zu der auch weitere Spezialanbieter gehören (z.B. AP+ für alternative Modelle, Der Treppenlift für gebrauchte Lifte, Lifton für Homelifte und Sani-Trans für Rollstuhl-Hebebühnen).

Sanimed

Sanimed ist ein deutschlandweit tätiger Anbieter mit Hauptsitz in Ibbenbüren (NRW). Ursprünglich ist Sanimed ein medizintechnisches Unternehmen (versorgt z.B. Pflegeheime und Pflegedienste mit Hilfsmitteln) – dieser Hintergrund spiegelt sich in ihrem Treppenlift-Angebot wider: Beratung und Service stehen im Vordergrund, und die Mitarbeiter sind geschult, auf die Bedürfnisse von Senioren und pflegebedürftigen Menschen einzugehen. Sanimed bietet Sitzlifte, Plattformlifte und Hebebühnen an, sowohl für Innen- als auch Außenbereiche. Eine Besonderheit ist, dass Sanimed eine kostenlose Probefahrt anbietet: Interessenten können einen Treppenlift testweise ausprobieren, um ein Gefühl für die Bedienung zu bekommen. Beratungstermine vor Ort sind unverbindlich und kostenlos; dabei wird die Treppensituation begutachtet und ein individuelles Angebot erstellt. Sanimed übernimmt auf Wunsch auch die Antragstellung für Zuschüsse bei der Pflegekasse. Die Serviceleistungen umfassen Montage, Einweisung in die Technik und einen 24-Stunden-Notfallservice. Im Marktvergleich schneidet Sanimed oft sehr gut ab – in Servicetests (z.B. 2023 vom DISQ) wurde Sanimed für hervorragende Beratung und guten Online-Service gelobt. Die Preise von Sanimed-Treppenliften liegen im Durchschnitt im günstigeren Bereich (Sanimed gehörte zu den preiswerteren Anbietern im Test), wobei natürlich immer die konkrete Treppensituation den Preis bestimmt. Auch gebrauchte Treppenlifte bietet Sanimed an und übernimmt deren Wartung, was preisbewussten Kunden entgegenkommt.

Hiro Lift

Hiro Lift ist ein deutscher Treppenlift-Hersteller mit Sitz in Bielefeld und einer über 120-jährigen Firmengeschichte. Das familiengeführte Unternehmen (gegründet 1897) fertigt alle Treppenlifte im eigenen Werk in Deutschland. Hiro Lift steht für traditionelle deutsche Wertarbeit und Qualität. Das Sortiment umfasst Sitzlifte für gerade und kurvige Treppen, Plattformlifte und Hublifte. Hiro ist besonders bekannt für innovative technische Lösungen: So haben ihre Lifte einen speziellen Traktionsantrieb, der eine ruhige, ruckelfreie Fahrt auch in engen Kurven ermöglicht. Die Produkte von Hiro gelten als sehr robust, langlebig und laufruhig. Auch Sonderlösungen, z.B. für sehr steile Treppen oder hohe Traglast (für schwerere Personen), gehören zu ihrem Angebot. Das Unternehmen betont seine Kundennähe und Empathie – sprich, man will den Kunden ein selbstständiges Leben Zuhause ermöglichen und nimmt sich entsprechend Zeit für Beratung und individuelle Anpassungen. Hiro Lift verfügt über eigene Berater und Techniker, die bundesweit im Einsatz sind. Kunden heben häufig die gründliche Beratung und die Möglichkeit hervor, vor dem Kauf eine Probefahrt oder Vorführung zu bekommen. Die Montage wird von vielen als sauber und fachgerecht beschrieben. Preislich liegt Hiro im Mittelfeld bis gehobenen Bereich, aber bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis angesichts „Made in Germany“. In aktuellen Vergleichen wurde Hiro für guten Service bewertet; in einer Studie (DISQ 2023) belegte Hiro den 4. Platz von 5 getesteten, mit dem Qualitätsurteil „gut“.

Weitere Anbieter

Neben den oben genannten gibt es weitere namhafte Anbieter auf dem deutschen Markt. Garaventa Lift zum Beispiel ist ein Schweizer Hersteller, der auch in Deutschland aktiv ist – bekannt für Plattformlifte und auch Homelifte; Garaventa glänzte in Tests oft durch sehr günstige Preise bei hoher Servicequalität. Acorn Treppenlifte aus Großbritannien haben eine Niederlassung in Düsseldorf und werben mit schnellen Lieferzeiten und modularen Systemen (insbesondere für gerade Treppen sehr zügig lieferbar). Handicare (ursprünglich aus den Niederlanden/Skandinavien) und Hawle (österreichisch, spezialisiert auf extrem steile Treppen bis 75° Neigung) sind weitere Hersteller, die durch Partnerfirmen oder eigene Filialen in Deutschland vertreten sind. Platinum Stairlifts aus England arbeitet ebenfalls mit deutschen Partnern zusammen. Und natürlich existieren kleinere regionale Anbieter und Fachhändler, die oft Liftsysteme der großen Hersteller vertreiben und lokal betreuen. Die bekannten großen Anbieter – Lifta, TK Home Solutions, Hiro, Sanimed, Garaventa, Acorn – eint, dass sie maßgeschneiderte Lösungen für nahezu jede Treppensituation anbieten. Unterschiede liegen vor allem im Service und in Details der Ausführung, weniger in der grundsätzlichen Funktion, denn technisch sind moderne Treppenlifte aller Marken ausgereift und zuverlässig. Im nächsten Abschnitt betrachten wir die Unterschiede genauer.

Unterschiede zwischen den Anbietern: Service, Garantie, Technik und mehr

Die Entscheidung für einen bestimmten Treppenlift-Anbieter hängt nicht nur vom Produkt selbst ab, sondern von vielen Faktoren drumherum. Hier sind einige Unterschiede, auf die man achten sollte:

  • Service und Beratung: Nahezu alle seriösen Anbieter bieten eine kostenlose Beratung vor Ort an. Dabei kommen Fachberater ins Haus, messen die Treppe aus und schlagen passende Lösungen vor. Unterschiede gibt es jedoch in der Qualität und Transparenz dieser Beratung. Gute Anbieter (oft gelobt wurden z.B. Lifta, Sanimed, Garaventa) nehmen sich viel Zeit, gehen auf individuelle Bedürfnisse ein und erläutern die Technik sowie die Kostenstruktur verständlich. Weniger vorbildlich ist es, wenn lediglich ein Gesamtpreis genannt wird ohne Erklärung der einzelnen Posten – hier schneiden manche Berater schlechter ab. Achten Sie darauf, dass der Berater alle Ihre Fragen beantwortet (zur Montage, zum Ablauf, zu Fördermitteln) und Ihnen eine bedarfsgerechte Lösung vorschlägt statt nur das teuerste Modell. Ein weiterer Serviceaspekt: Einige Unternehmen bieten Probefahrten an (z.B. hat Sanimed das explizit im Programm, und auch Hiro ermöglicht oft eine Testfahrt). Das kann sehr hilfreich sein, um Vertrauen in die Technik zu gewinnen. Was die Erreichbarkeit angeht, haben größere Anbieter häufig Hotlines und teils 24-Stunden-Notdienste für Störungen, während kleinere regionale Anbieter vielleicht nur zu Geschäftszeiten verfügbar sind. Überlegen Sie, wie wichtig Ihnen schnelle Hilfe im Notfall ist. Insgesamt berichten Kunden in vielen Fällen Positives über die Vor-Ort-Beratungen fast aller großen Firmen – die Unterschiede zeigen sich eher im Detail. Daher lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen und die Beratung sowie vorgeschlagenen Leistungen zu vergleichen.
  • Garantieleistungen und Wartung: Treppenlifte sind Investitionen, bei denen gute Garantiebedingungen wichtig sind. Gesetzlich hat man mindestens 2 Jahre Gewährleistung. Viele Anbieter bieten darüber hinaus freiwillige Garantien oder Servicepakete an. Beispielsweise wirbt mancher Hersteller mit 5 Jahren Garantie auf Motor oder Verschleißteile, andere verkaufen verlängerte Garantieverträge. Unterschiede gibt es auch darin, ob Wartungsverträge angeboten werden: Ein Wartungsvertrag stellt sicher, dass der Lift regelmäßig (meist jährlich) vom Techniker überprüft und gewartet wird. Größere Anbieter wie Lifta oder TK Home Solutions haben eigene Servicetechniker und bieten solche Verträge an – gegen eine jährliche Pauschale (je nach Umfang ca. 100–300 € pro Jahr) sind dann Wartungstermine und oft auch eventuelle Reparaturen abgedeckt. Andere Firmen machen die Wartung auf Abruf, d.h. Sie zahlen pro Einsatz. Wichtig zu wissen: Verschleißteile wie Akkus/Batterien (die den Lift bei Stromausfall versorgen) müssen alle paar Jahre ausgetauscht werden, egal von welchem Hersteller – das verursacht Folgekosten, die in einem Wartungsvertrag meist berücksichtigt sind. Unterschiede bestehen ebenfalls bei der Kulanz oder dem Umgang nach der Garantiezeit: Hat der Anbieter einen guten Ruf, Kunden auch dann noch zu unterstützen? Informieren Sie sich, ob der Anbieter z.B. auch nach Jahren Ersatzteile vorrätig hat (bei etablierten Herstellern ist das meist der Fall, auch 10+ Jahre lang). Zusammengefasst: Vergleichen Sie Garantiezeiten und überlegen Sie, ob Sie einen Wartungsservice vom Hersteller nutzen möchten oder frei einen Techniker beauftragen – viele entscheiden sich der Sicherheit wegen für den Service des Anbieters, zumindest in den ersten Jahren.
  • Technik und Innovation: Technisch erfüllen alle modernen Treppenlifte hohe Sicherheitsstandards. Jeder Lift hat Anschnallgurte, Not-Stopp-Schalter und Sensoren, die den Lift anhalten, falls ein Hindernis auf der Treppe liegt. Dennoch gibt es Unterschiede in technischen Details. Beispielsweise verwenden einige Hersteller Einrohr-Schienen, andere Doppelschienen-Systeme – je nach Treppensituation kann das Einfluss auf Optik und Stabilität haben. Manche Premium-Modelle (z.B. von TK Home Solutions oder Lifta) bieten Extras: automatische Drehfunktion des Sitzes am oberen Ende, motorisches Hochklappen der Fußstütze, sanftere Start- und Stopp-Technik oder sogar Spielereien wie ein Licht am Lift (TK hat z.B. eine „Light Assist“-Funktion eingeführt zur Beleuchtung bei Ein/Ausstieg). Lautstärke und Fahrkomfort können leicht variieren: Hochwertige Lifte sind sehr leise und starten ohne Ruckeln – hier haben Hersteller wie Hiro mit dem genannten Traktionsantrieb oder auch Hawle für Steilstrecken einen Namen. Tragkraft: Standard-Sitzlifte tragen meist um 120–136 kg. Wenn mehr Tragfähigkeit benötigt wird, lohnt der Vergleich – es gibt Modelle (z.B. von Hiro oder Hawle) die bis 160–200 kg aushalten, während manche Standardmodelle bei 125 kg Limit liegen. Geschwindigkeit ist gesetzlich begrenzt (Treppenlifte fahren eher langsam aus Sicherheitsgründen), da gibt es kaum Unterschiede. Akkubetrieb: Fast alle Treppenlifte laufen heute mit Akkus, die sich an Ladestationen in der Schiene laden – so funktionieren sie auch bei Stromausfall weiter. Hier kann man vergleichen, ob der Lift z.B. auch über längere Schienenabschnitte zwischengeladen wird oder nur an Endstationen – in der Praxis ist das selten ein Problem. Insgesamt sind technische Unterschiede also eher modell- als anbieterabhängig. In der Beratung können Sie Ihre Wünsche an Komfort und Ausstattung äußern; oft hat jeder Anbieter einfache Basis-Modelle und teurere Komfort-Varianten. Fazit: In Sachen Sicherheit und Grundfunktionen erfüllen alle namhaften Anbieter die Anforderungen, jedoch punktet jeder mit gewissen Spezifika (z.B. extrem leise Lauf, patentierte Kurventechnik, spezielle Lösungen für enge Treppen etc.). Lassen Sie sich diese Unterschiede erklären und ggf. demonstrieren.
  • Design und Ästhetik: Ein Treppenlift wird Teil Ihres Wohnraums – daher spielt auch das Design eine Rolle. Hier unterscheiden sich Anbieter in den Optionen: TK Home Solutions zum Beispiel betont das preisgekrönte Design ihrer Lifte, Lifta und Handicare bieten verschiedene Polsterfarben und Materialien an, sodass man den Sitz an die Einrichtung anpassen kann. Es gibt klassische Designs und moderne, schlanke Formen. Manche Schienensysteme können in Wunschfarbe lackiert werden, damit sie z.B. zum Treppengeländer passen. Wenn Ihnen die Optik wichtig ist, schauen Sie, welcher Anbieter Muster oder Fotos von Installationen zeigen kann, die zu Ihrem Stil passen. Einige Hersteller haben sehr kompakte Sitze für schmale Treppen, andere eher großzügig gepolsterte für maximalen Komfort. Design umfasst auch die Bedienungselemente: z.B. kabellose Ruf- und Fernbedienungen, ergonomische Joysticks am Sitz etc. – hier gibt es kleinere Unterschiede in Form und Handhabung, aber alle sind prinzipiell einfach bedienbar. Zusammengefasst kann man sagen: Die größeren Anbieter haben meist die größte Auswahl an Designs und Ausstattungen, während kleinere eventuell ein Standardmodell mit weniger Individualisierung haben.
  • Preisgestaltung: Ein wichtiger Unterschied liegt schlicht im Preis. Zwar hängen die Kosten primär von Ihrer Treppe und dem gewählten Modell ab (dazu im nächsten Abschnitt mehr), aber die Angebote verschiedener Anbieter für die gleiche Aufgabe können stark variieren. Tests haben gezeigt, dass zwischen dem teuersten und günstigsten Angebot für einen identischen Treppenverlauf mehrere tausend Euro Unterschied liegen können. Das bedeutet: ein Anbieter mag hervorragenden Service bieten, aber eventuell zu einem höheren Preis, während ein anderer günstiger ist. Daher unser Rat: Vergleichen Sie immer mehrere Angebote. Achten Sie darauf, was im Preis enthalten ist (Schienen, Sitz, Montage, Garantiezeit, eventuelle Extras wie spezielle Sitzausführung). Manche Anbieter machen Paketpreise „alles inklusive“, andere weisen z.B. Montage oder bestimmte Optionen separat aus. Ebenfalls relevant: Bietet der Anbieter an, den Lift später wieder zurückzukaufen oder kostenlos auszubauen, falls er nicht mehr benötigt wird? Solche Konditionen können indirekt einen Preisunterschied bedeuten (z.B. wenn ein Anbieter beim Rückbau noch einen Restwert erstattet, ist das ein Vorteil). Bei Preisunterschieden sollte man trotzdem immer auf Qualität achten – extrem günstige Angebote von unbekannten Quellen könnten gebrauchte oder minderwertige Komponenten bedeuten. Bei den etablierten Anbietern hingegen entspricht der Preis meist der Leistung (teurer oft = mehr Service oder höherwertige Optik). Hier müssen Sie das richtige Preis-Leistungs-Verhältnis für sich finden.

Zusammengefasst: Alle großen Treppenlift-Anbieter in Deutschland bieten qualitativ gute Produkte, die Unterschiede liegen vor allem im Serviceumfang, der Preisgestaltung und einzelnen Spezialisierungen. Lifta hat z.B. ein riesiges Beraternetz und viel Erfahrung mit Miet- und Gebrauchtoptionen, TK Home Solutions punktet mit technischen Finessen und Design, Sanimed mit kundenorientierter Beratung und günstigeren Preisen, Hiro mit deutscher Fertigung und Sonderlösungen, Garaventa mit Preis-Leader-Angeboten in vielen Fällen, usw. Wichtig ist, für die eigene Situation Angebote einzuholen und diese Punkte zu vergleichen – welcher Anbieter bietet Ihnen persönlich das beste Gesamtpaket aus passendem Lift, fairem Preis und gutem Service.

Preisrahmen: Anschaffungskosten von Treppenliften (Neu, Gebraucht, Miete)

Typische Anschaffungskosten: Die Kosten für einen Treppenlift hängen von mehreren Faktoren ab: der Art des Lifts, der Treppenform und Etagenzahl, den Einbaumaterialien und gewünschten Extras. Da Treppenlifte fast immer individuell angefertigt werden, gibt es große Spannweiten. Folgende Richtwerte kann man nennen (inklusive Montage):

  • Sitzlift für eine gerade Treppe: ca. 3.000 bis 8.000 Euro. Eine einfache gerade Treppe (eine Etage) ist die günstigste Variante, teils beginnen Angebote knapp unter 3.000 € für Basismodelle. Durchschnittlich liegen viele bei etwa 4.000–6.000 € je nach Ausstattung. Außentreppenlifte sind etwas teurer als Innenmodelle wegen Wetterschutz.
  • Sitzlift für eine kurvige oder gewendelte Treppe: ca. 8.000 bis 15.000 Euro. Hier kommt es darauf an, wie viele Kurven, Ecken oder Etagen überwunden werden müssen. Jede Kurve erfordert eine speziell gebogene Schiene, was den Preis deutlich erhöht. Bei sehr aufwändigen Treppen über mehrere Stockwerke können die Kosten auch über 15.000 € steigen. Einfache Kurven (z.B. nur ein 90°-Bogen) liegen eher am unteren Ende der Spanne, komplexe Wendeltreppen am oberen Ende.
  • Plattformlift für eine gerade Treppe: etwa 8.000 bis 15.000 Euro. Da Plattformlifte größer dimensioniert sind (für Rollstuhlgewicht und stabile Plattform) und oft stärkere Motoren haben, liegen selbst gerade Modelle deutlich höher als ein Sitzlift. Wenn nur wenige Stufen überwunden werden (z.B. 5 Stufen am Eingang), kann es auch etwas günstiger sein, aber meist muss man mit mindestens ~8.000 € rechnen.
  • Plattformlift für Kurventreppe: ca. 12.000 bis 20.000 Euro oder mehr. Hier summieren sich die aufwändigen Schienen und die Plattformtechnik. Für eine komplexe Treppe mit Plattform kann der Preis auch jenseits 20.000 € gehen, besonders wenn mehrere Etagen oder ein besonders langer Fahrweg nötig sind.
  • Hublift (Hebebühne): je nach Hubhöhe ungefähr 6.000 bis 12.000 Euro. Kleinere Hublifte für 50–60 cm Höhe (2–3 Stufen) liegen im unteren Bereich, während ein Hublift, der z.B. 1,5 m bis 2 m Höhe überbrücken muss, im fünfstelligen Bereich liegen kann. Auch hier spielt die Ausführung (innen oder außen, Traglast etc.) eine Rolle.
  • Homelift/Senkrechtlift: Diese liegen deutlich höher, ungefähr 15.000 bis 40.000 Euro (oder mehr), je nach Anzahl der Haltestellen. Ein Homelift ist eigentlich ein Mini-Aufzug mit eigenem Schacht oder Tragrahmen – er sprengt oft das Budget der meisten Privatpersonen und wird nur erwähnt, weil manche Anbieter auch so etwas im Programm haben. Für die meisten, die nach „Treppenliften“ fragen, ist ein Homelift aber eher eine Ausnahme-Lösung.

Bitte beachten: Individuelle Angebote sind unerlässlich. Jede Treppe ist anders. Ein Fachberater wird die Situation vor Ort begutachten und einen maßgeschneiderten Kostenvoranschlag erstellen. Die oben genannten Zahlen dienen nur zur groben Orientierung.

Neu oder gebraucht kaufen? Viele fragen sich, ob man durch einen gebrauchten Treppenlift Geld sparen kann. Grundsätzlich lassen sich bei Gebrauchtkauf bis zu ~50 % des Neupreises einsparen – allerdings fast immer nur bezogen auf den Sitz bzw. die mechanischen Komponenten. Die Schienen müssen bei Treppenliften immer neu maßangefertigt werden, da sie exakt an Ihre Treppe passen müssen (Ausnahme: eine ganz gerade Treppe über eine Standardhöhe – hier könnte eine Schiene ggf. wiederverwendet oder gekürzt werden). Bei kurvigen Treppen ist eine gebrauchte Schiene praktisch nie passend. Das bedeutet: Ein gebrauchter Sitzlift besteht meist aus einem gebrauchten Sitz/Motor und einer neuen Schiene. Dadurch reduziert sich die Ersparnis. Zudem gibt es nur ein begrenztes Angebot an gebrauchten Liften – schließlich werden Treppenlifte oft sehr lange genutzt. Dennoch gibt es spezialisierte Händler (z.B. Liftstar-Gruppe mit „Der Treppenlift“, oder Sanimed), die geprüfte Gebrauchtlifte mit Garantie verkaufen. Wenn Budget eine große Rolle spielt, kann man dort anfragen. Wichtig: Kaufen Sie keinen gebrauchten Treppenlift auf eigene Faust ohne Garantie, denn Sicherheit geht vor. Ein seriöser Anbieter wird auch bei einem Gebrauchtlift die Montage, Anpassung und Gewährleistung übernehmen. Oft sind die Kosten für den neuen Schienenbau und die Montage bei Privatkauf unterschätzt – sie können den vermeintlichen Spareffekt zunichtemachen. Ein Beispiel: Wenn ein neuer Lift 10.000 € kostet, könnte ein gebrauchter Sitz vielleicht 5.000 € kosten, aber die neue Schiene und Installation schlagen mit 5.000–6.000 € zu Buche, sodass man am Ende kaum spart. Daher: Gebrauchtkauf nur über vertrauenswürdige Firmen und vor allem bei geraden Standardtreppen sinnvoll.

Treppenlift mieten: Einige Anbieter (darunter Lifta, Sanimed und andere) bieten auch Mietmodelle für Treppenlifte an. Die Miete kann eine Lösung sein, wenn der Lift nur vorübergehend benötigt wird – zum Beispiel, wenn jemand mit einer temporären Behinderung für ein paar Monate Hilfe braucht, oder wenn abzusehen ist, dass der Treppenlift nur für z.B. 1–2 Jahre genutzt werden soll. Bei der Miete zahlt man eine monatliche Rate sowie meist eine einmalige Montagegebühr oder Kaution. Typischerweise liegen Mietgebühren im Durchschnitt bei ca. 50 bis 150 Euro pro Monat, je nach Modell und Anbieter. Für anspruchsvollere Installationen (Kurventreppen oder spezielle Modelle) können es auch bis zu 200–300 € monatlich sein. Die einmalige Anfangszahlung (Montage/Schienenbereitstellung) kann beträchtlich sein – oft verlangt der Vermieter 40–50 % des Kaufpreises als Anzahlung oder Kaution. Diese deckt die Maßanfertigung der Schiene und Einbau ab. Dafür übernimmt in der Regel der Anbieter im Mietzeitraum die Wartung und eventuelle Reparaturen, und nach Ende der Mietdauer wird der Lift wieder ausgebaut (oft ohne weitere Kosten oder gegen eine geringe Abbaupauschale). Rechnet man die Kosten über längere Zeit, gilt als Faustregel: Ab etwa 3–4 Jahren Nutzungsdauer kann der Kauf wirtschaftlich sinnvoller sein als Miete, da die Summe der Mieten plus Anzahlung dann den Kaufpreis erreicht oder übersteigt. Miete lohnt sich daher hauptsächlich für kurzfristige Nutzung (bis ca. 2 Jahre, maximal vielleicht 3). Vorteil der Miete: geringe monatliche Belastung, keine langfristige Bindung, volle Gewährleistung während der Mietdauer. Nachteil: auf Dauer teuer und man erwirbt nichts; außerdem bieten nicht alle Anbieter Mietmodelle für alle Treppentypen an (für sehr individuelle Kurventreppen ist Miete seltener, oder es wird ein Mietkauf-Modell vorgeschlagen). Prüfen Sie also im Beratungsgespräch, ob Miete für Ihren Fall angeboten wird und vergleichen Sie die Gesamtkosten mit einem Kauf.

Kostenbeispiel: Um ein Gefühl zu geben – eine Person mit einer kurvigen Treppe lässt sich drei Angebote machen. Anbieter A nennt 11.000 € für einen neuen Kurven-Sitzlift, Anbieter B 14.000 € für ein ähnliches Modell, Anbieter C bietet einen gebrauchten generalüberholten Sitz mit neuer Schiene für 9.000 €. In dem Fall wäre Anbieter C am günstigsten, aber man müsste sicherstellen, dass Garantie und Service stimmen. Es kommt wirklich auf den Einzelfall an. Transparenz ist wichtig: Lassen Sie sich im Angebot immer genau auflisten, was enthalten ist (Schiene, Sitz, Montage, Garantie, Wartung etc.), um fair vergleichen zu können.

Wartung und Folgekosten

Ein Treppenlift ist eine Maschine, die regelmäßig gepflegt werden sollte – ähnlich wie ein Auto – damit sie sicher und zuverlässig bleibt. Wartung und eventuelle Folgekosten sollte man von Anfang an mit einplanen:

  • Wartungsintervalle: Generell wird empfohlen, einmal jährlich eine Wartung bzw. Sicherheitsüberprüfung des Treppenlifts durchführen zu lassen. Bei sehr seltener Benutzung kann es auch alle 2 Jahre genügen, aber insbesondere bei täglichem Einsatz (und um Garantieansprüche nicht zu gefährden) ist jährliche Wartung sinnvoll. Einige Hersteller schreiben in ihren Garantiebedingungen vor, dass regelmäßig gewartet wird, andernfalls erlischt die verlängerte Garantie.
  • Was passiert bei der Wartung? Der Techniker prüft die Mechanik (Schrauben, Befestigungen), reinigt und fettet die Schienenantriebe, kontrolliert die Elektrik, testet die Sicherheitssensoren und Akkus. Verschleißteile können dabei vorbeugend ausgetauscht werden, bevor sie zum Problem werden.
  • Kosten der Wartung: Ohne Wartungsvertrag muss man für einen Wartungsbesuch inklusive kleinerer Verschleißteile typischerweise mit circa 150 bis 300 Euro rechnen (je nach Region und Anbieter). Einige Anbieter haben Festpreise, andere rechnen nach Aufwand ab. Wenn man einen Wartungsvertrag abschließt, zahlt man eine jährliche Pauschale in ähnlicher Größenordnung, hat aber den Vorteil, dass die Termine automatisch stattfinden und oft auch Reparatureinsätze zwischendurch abgedeckt sind. Erkundigen Sie sich nach den genauen Konditionen: z.B. Welche Leistungen umfasst der Wartungsvertrag? (Anzahl der Wartungen, Notdienst, Ersatzteile inklusive oder nicht). Große Anbieter bieten meist gestaffelte Servicepakete an – vom Basis-Paket (nur jährliche Kontrolle) bis zum Rundum-sorglos-Paket (inkl. Verschleißteile, Notfall-Rufbereitschaft innerhalb 24 h etc.).
  • Reparaturen und Ersatzteile: In den ersten 2 Jahren übernimmt die Gewährleistung bzw. Garantie eventuelle Reparaturen, sofern kein Fehlgebrauch vorliegt. Danach können Ersatzteile Kosten verursachen – z.B. neue Akkus/Batterien für den Antrieb alle 2–5 Jahre (Kosten je nach Modell vielleicht 100–300 €), Austausch von Rollen, Motorverschleißteile etc. Wenn Sie bei einem größeren Anbieter kaufen, sind Ersatzteile meist lange verfügbar; bei sehr alten oder exotischen Modellen könnte es schwieriger werden. Vorteil bei bekannten Marken: Auch andere Servicetechniker können Ersatzteile beschaffen, man ist nicht völlig gebunden.
  • Betriebskosten: Ein Treppenlift verbraucht Strom, allerdings überschaubar wenig. Da die meisten Lifte mit Akkus arbeiten, laden sie entweder permanent in einer Ladestation oder bei jeder Fahrt kurz nach. Der Stromverbrauch ähnelt etwa dem eines kleinen Haushaltsgeräts – manche Berechnungen zeigen vielleicht 10–20 € Stromkosten im Jahr, je nach Nutzung (das ist vernachlässigbar im Vergleich zu Wartungskosten). Wenn der Lift im Außenbereich ist, muss man ihn vor Witterung schützen – Schienen eventuell sauber halten von Laub/Schmutz, Sitz abdecken – aber das verursacht außer etwas Pflegeaufwand kaum Kosten.
  • Versicherung: Treppenlifte gelten normalerweise als Teil des Hausrats oder der Immobilie, spezielle Versicherungen sind nicht nötig. Sie sollten aber Ihrer Haftpflichtversicherung mitteilen, dass ein Treppenlift installiert ist, insbesondere wenn auch Dritte ihn benutzen könnten (z.B. Besucher). In der Regel ändert das nichts an den Prämien, aber es ist gut dokumentiert zu haben. Einige Anbieter bieten in ihren Servicepaketen auch eine Versicherung gegen Schäden mit an – nachfragen schadet nicht.
  • Wartung durch wen? In den meisten Fällen wird man die Wartung beim Hersteller oder Lieferanten beauftragen, da dieser das Gerät am besten kennt und Originalteile hat. Es gibt jedoch auch freie Servicetechniker für Treppenlifte. Wenn der originale Anbieter teure Wartungsgebühren verlangt, kann man sich umhören, ob ein freier Anbieter (vielleicht ein regionaler Rehatechnik-Service) Wartungen günstiger übernimmt. Wichtig ist, dass niemand unqualifiziertes am Lift arbeitet, da es um Sicherheit geht.
  • Folgekosten langfristig: Ein guter Treppenlift hält oft 10–20 Jahre. Über diese Zeit fallen also regelmäßig Wartungskosten an. Hinzu kommt vielleicht einmal ein größerer Posten – z.B. Austausch der Antriebseinheit nach vielen Jahren, wenn sie verschlissen ist, oder Reparaturen am Schienensystem bei Umbauten im Haus. Es ist schwierig, das im Voraus zu beziffern, aber wenn man vorsichtig kalkuliert, könnte man vielleicht jährlich ein paar hundert Euro für Unterhalt zurücklegen, um gerüstet zu sein. Oft bieten die Hersteller beim Kauf auch an, einen Wartungsvertrag direkt mitzukaufen (manchmal ist das erste Jahr gratis oder vergünstigt). Überlegen Sie sich, ob Sie diese Option nutzen möchten – sie gibt Planungssicherheit, aber vergleichen Sie die Preise.

Zusammengefasst: Ein Treppenlift benötigt zwar nicht viel Pflege durch den Nutzer (Sie sollten ihn sauber halten, Schiene ab und zu abwischen, damit nichts blockiert), aber eine fachmännische Wartung in regelmäßigen Abständen ist ratsam. Die meisten namhaften Anbieter lassen Sie hier nicht allein: Sie erinnern auf Wunsch an Wartungstermine und bieten Verträge an. Bei der Anschaffung sollten Sie also ruhig fragen: „Wie sieht es mit Wartung und späteren Kosten aus? Bieten Sie einen Serviceplan? Was kostet der etwa?“ – ein seriöser Anbieter wird Ihnen dazu transparente Auskunft geben.

Finanzierungsmöglichkeiten: Zuschüsse und Förderung, Kredit & Co.

Die Anschaffung eines Treppenlifts ist eine größere Investition, aber es gibt verschiedene Finanzierungshilfen und Zuschüsse in Deutschland, die diese Kosten abmildern können. Wichtig ist, sich frühzeitig damit zu befassen – idealerweise vor der Bestellung des Treppenlifts, da einige Zuschüsse vorher beantragt werden müssen.

Pflegekassenzuschuss (Wohnumfeldverbesserung): Der wichtigste Zuschuss steht pflegebedürftigen Menschen zu. Wenn für die Person, die den Treppenlift benötigt, ein Pflegegrad (PG 1-5) anerkannt ist, kann die Pflegekasse (als Teil der Krankenkasse) einen Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen gewähren. Ein Treppenlift fällt unter solche Maßnahmen, da er das Wohnen trotz Pflegebedarf ermöglicht. Aktuell (Stand 2025) beträgt der Zuschuss bis zu 4.000 Euro pro Person mit Pflegegrad. Genauer gesagt wurde der Betrag kürzlich leicht erhöht auf 4.180 € maximal. Wichtig: Leben mehrere Pflegebedürftige in einem Haushalt (z.B. beide Ehepartner haben einen Pflegegrad), kann man die Zuschüsse kombinieren – bei zwei Personen bis zu 2 × 4.000 € = 8.000 €, bei drei sogar 12.000 €, maximal werden bei vier oder mehr Personen zusammen 16.720 € für eine Maßnahme gewährt (das ist gedeckelt, da jeder 4.180 € einbringt). Um den Zuschuss zu erhalten, muss vor Anschaffung ein Antrag bei der Pflegekasse gestellt werden. In der Regel reicht ein formloser Antrag mit Kostenvoranschlag und einer Begründung, warum der Lift nötig ist (die Fachfirma hilft oft beim Ausfüllen). Die Pflegekasse prüft den Antrag und bewilligt den Zuschuss – meistens recht unbürokratisch, da Treppenlifte anerkannte Hilfsmittel sind. Nach Einbau und Bezahlung reicht man die Rechnung ein und bekommt den Zuschuss erstattet. Hinweis: Die Pflegekasse zahlt nie mehr als die tatsächlichen Kosten – wenn der Lift z.B. 3.500 € kostet, werden auch nur 3.500 € bezuschusst (nicht pauschal 4.000 €). Zudem ist der Zuschuss einmalig pro Maßnahme – hat man schon einmal 4.000 € für einen Badumbau bekommen, kann man ggf. nicht nochmal die vollen 4.000 € für den Lift erhalten, außer es ist einige Zeit vergangen oder der PG hat sich erhöht. Hier sollte man bei der Pflegeberatung nachfragen. Insgesamt ist der Pflegekassenzuschuss der größte finanzielle Hebel, da 4.000 € einen erheblichen Teil der Treppenlift-Kosten abdecken können.

KfW-Förderung (Altersgerecht Umbauen): Die staatliche Förderbank KfW hatte ein Programm namens 455-B „Barrierereduzierung – Investitionszuschuss“, das auch Treppenlifte förderte. Über dieses Programm konnten bis zu 10 % der Investitionskosten, maximal 5.000 € (zeitweise war der Maximalbetrag 6.250 €, diese Zahlen ändern sich) als Zuschuss erhalten werden – allerdings nicht zusätzlich zu Pflegekassengeldern, sondern in Kombination begrenzt, und es musste vor Beginn der Maßnahme beantragt werden. Wichtig: Dieses KfW-Programm ist stark abhängig von verfügbaren Fördermitteln im Bundeshaushalt. In manchen Jahren waren die Töpfe schnell leer oder es gab Aussetzungen. Stand Anfang 2025 ist das Zuschussprogramm leider ausgesetzt bzw. ausgeschöpft, sodass aktuell keine neuen Zuschussanträge gestellt werden können. Es lohnt sich jedoch, den Status zu prüfen oder zu fragen, ob eventuell ein zinsgünstiger Kredit der KfW (Programm 159 „Altersgerecht Umbauen – Kredit“) in Frage kommt. Die KfW-Kredite bieten Darlehen bis 50.000 € für barrierefreie Umbaumaßnahmen zu sehr niedrigem Zinssatz, was für einen Treppenlift eine Überlegung sein kann, falls man einen Kredit braucht. Fazit: Einen direkten Zuschuss von der KfW erhält man momentan wahrscheinlich nicht, aber sollte das Programm wieder aufgelegt werden (immer mal wieder stockt die Regierung diese Fördertopfe auf), könnten ~10% der Kosten zusätzlich gefördert werden. Die Fachberater mancher Treppenliftfirmen kennen sich damit aus und können aktuelle Infos geben.

Weitere Förderungen: Je nach individueller Situation gibt es noch andere Kostenträger, die in Frage kommen können:

  • Unfallversicherung/Berufsgenossenschaft: Wenn der Treppenlift aufgrund eines Arbeitsunfalls oder Wegeunfalls nötig wird, kann die Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse die Kosten übernehmen. Ähnliches gilt, wenn der Bedarf durch einen Unfall verursacht wurde, den eine Unfallversicherung abdeckt.
  • Integrationsamt / Sozialamt: Bei jüngeren Menschen mit Behinderung oder in speziellen Fällen (z.B. zur Ermöglichung der Berufsausübung) gibt es Fördermöglichkeiten vom Integrationsamt oder über die Eingliederungshilfe. Diese Fälle sind aber eher selten im privaten Wohnumfeld.
  • Regionale Förderprogramme: Manche Bundesländer oder Kommunen unterstützen altersgerechten Umbau mit eigenen Programmen, z.B. zinslosen Darlehen oder Zuschüssen. Ein Beispiel: In einigen Regionen gibt es Fördermittel für barrierefreies Wohnen über Wohnbauförderungen. Es lohnt sich, bei der örtlichen Wohnberatungsstelle oder dem Rathaus nachzufragen, ob es lokale Förderungen gibt.
  • Stiftungen: In Einzelfällen helfen Stiftungen oder Vereine, wenn kein anderer Kostenträger einspringt – z.B. die Aktion „Wohnraum für Pflegebedürftige“ oder ähnliche. Dies ist sehr einzelfallabhängig (meist bei finanzieller Notlage).

Finanzierungsangebote der Anbieter: Fast alle großen Treppenlift-Anbieter wissen, dass die wenigsten Kunden den gesamten Betrag auf einmal stemmen können oder wollen. Daher bieten viele hauseigene Finanzierungslösungen an:

  • Ratenzahlung/Teilzahlung: Sie können den Lift in monatlichen Raten abbezahlen. Oft arbeiten die Anbieter mit Partnerbanken zusammen, um einen Kredit für Sie abzuwickeln. Es gibt gelegentlich 0%-Finanzierung Aktionen, bei denen Sie z.B. 12 oder 24 Monate zinsfrei abstottern können. Ansonsten sind die Kredite aber auch mit Zinsen – vergleichen Sie hier die Konditionen mit Ihrer Hausbank. Vorteil ist, dass der Anbieter die Formalitäten für den Kredit oft direkt während des Kaufs regelt, sodass es sehr bequem für Sie ist.
  • Mietkauf: Einige Firmen bieten an, dass Mieten auf einen späteren Kauf angerechnet werden. Wenn Sie unsicher sind, ob der Lift langfristig gebraucht wird, kann das attraktiv sein: Sie mieten erst mal, und falls Sie nach einigen Monaten entscheiden, den Lift doch zu behalten, wird ein Teil der gezahlten Miete vom Kaufpreis abgezogen.
  • Beratung zu Zuschüssen: Wie schon erwähnt, übernehmen viele Anbieter den Service, mit Ihnen gemeinsam die Formulare für die Pflegekasse auszufüllen, oder sie geben Informationsbroschüren zu Fördermitteln. Nutzen Sie dieses Wissen – letztlich wollen die Anbieter ja auch, dass Sie die Finanzierung hinkriegen.

Steuerliche Absetzbarkeit: Nicht vergessen werden sollte, dass die Kosten für einen Treppenlift unter Umständen steuerlich geltend gemacht werden können. Wenn der Lift aus gesundheitlichen Gründen erforderlich ist (was bei Pflegebedürftigkeit oder ärztlichem Attest gegeben ist), können die Ausgaben als außergewöhnliche Belastungen in der Einkommenssteuererklärung eingetragen werden. Das Finanzamt verlangt dafür meist keine vorherige ärztliche Verordnung, aber es schadet nicht, eine Bescheinigung vom Hausarzt zu haben, die die medizinische Notwendigkeit bestätigt. Zwar bekommt man die Kosten nicht direkt erstattet, aber je nach Einkommen kann die Steuerersparnis ein paar hundert bis tausend Euro ausmachen. Lassen Sie sich hierzu im Zweifel vom Lohnsteuerhilfeverein oder Steuerberater beraten.

Zusammengefasst: Die Finanzierung eines Treppenlifts lässt sich mit den richtigen Fördermitteln deutlich erleichtern. Bei anerkanntem Pflegegrad bekommen Sie derzeit bis ~4.000 € Zuschuss – das sollte man unbedingt nutzen. Darüber hinaus sollte man überlegen, ob Miete, Kauf oder Finanzierung die beste Option ist. Viele Kunden kombinieren z.B. den Pflegekassenzuschuss mit einer Teilzahlung über 12–24 Monate, um die Belastung zu strecken. Die Anbieter helfen in der Regel bei allen Formalitäten. Wichtig ist: Beantragen Sie Zuschüsse rechtzeitig (Pflegekasse vor Kauf, KfW falls verfügbar vor Maßnahmenbeginn) und holen Sie sich Angebote ein, um zu wissen, welche Summe Sie finanzieren müssen. Mit guter Planung und Beratung wird der Treppenlift finanziell machbarer.


Fazit: Ein Treppenlift im Eigenheim kann Lebensqualität und Selbstständigkeit zurückbringen. Dieser Ratgeber hat die wichtigsten Aspekte beleuchtet – von den verschiedenen Liftarten (Sitzlift, Plattformlift, Hublift und Co.) über die großen Anbieter in Deutschland und deren Besonderheiten bis hin zu Kosten, Wartung und Finanzierungsmöglichkeiten. Bei der Vielfalt an Angeboten lohnt es sich, gut informiert in die Beratung zu gehen, mehrere Anbieter zu vergleichen und auch auf die „weichen“ Faktoren wie Service und Garantie zu achten. In Deutschland gibt es ein gut ausgebautes Netz an Treppenlift-Firmen, und dank Pflegekassenzuschuss und anderen Hilfen muss die Investition nicht alleine geschultert werden. Nutzen Sie die Vor-Ort-Beratung der Anbieter: Lassen Sie Ihre Treppe anschauen, sich ausführlich beraten und gegebenenfalls eine Probefahrt machen. So finden Sie die passende Lösung für Ihre Treppe und Ihre persönlichen Bedürfnisse. Mit dem richtigen Treppenlift können Sie Ihr Zuhause barrierefrei und sicher genießen – eine Investition, die sich durch die gewonnene Mobilität und Lebensfreude auszahlt. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!